AVIVA-Berlin >
Public Affairs
AVIVA-BERLIN.de im Dezember 2024 -
Beitrag vom 10.04.2012
Endspurt - Ihre Stimme bis zum 15. April 2012 für die Hebammen
AVIVA-Redaktion
Der Deutsche Hebammenverband e.V. und Hebammen für Deutschland e.V.- Eine Initiative zum Erhalt des Berufsstandes machen einen Missstand publik, der ausschließlich die Frauen trifft. Unterstützen...
... Sie den Aufruf, leiten ihn weiter und teilen ihn auf Facebook und Twitter.
Hebammen kämpfen in Deutschland ums Überleben! Unterstützen Sie die Hebammen!
Exorbitant steigende Versicherungskosten - ab Juli 2012 wird die verpflichtende Haftpflichtprämie 4.242,35 Euro im Jahr betragen - zwingen viele freiberuflich tätige Hebammen, die außerklinische Geburtshilfe niederzulegen und das wiederum heißt, dass junge Mütter immer weniger selbst entscheiden dürfen, wo und wie sie ihr Kind zur Welt bringen möchten: zu Hause, im Geburtshaus oder in der Klinik, mit einer Beleghebamme an ihrer Seite. "Die außerklinische Geburtshilfe und die Beleggeburtshilfe leiden massiv darunter, den Schwangeren wird praktisch das Wahlrecht weggenommen", so die Vorsitzende des Berliner Hebammenverbands e.V., Susanna Rinne-Wolf, seit zehn Jahren Hebamme und seit 2009 auch Familienhebamme, in einem Gespräch, das AVIVA-Berlin für die Zeitschrift FrauenRat – Informationen für die Frau, führte.
Trotz der im Jahr 2010 gestarteten Petition der Hebammen, der sich über 186.000 Menschen anschlossen, hat die Politik noch nicht reagiert. Jetzt brauchen die Initiatorinnen wieder die Stimmen der Bevölkerung, diesmal im "Kanzlerdialog". Dabei kann JedeR online einen Vorschlag zum besseren Zusammenleben formulieren, den einzelnen Vorschlägen kann mensch zustimmen und sie so unterstützen. Die zehn Ideen mit den meisten Stimmen kommen direkt zur Bundeskanzlerin. Der Vorschlag "Geburt" der Hebamme Nitya Runte, 1. Vorsitzende Hebammen für Deutschland e.V., lag am 10. April 2012 bei 66.642 Stimmen und befand sich damit nur noch auf Platz 8 der am besten bewertetsten Ideen.
Helfen Sie, ein weiteres Abrutschen zu verhindern und geben Sie den Hebammen Ihre Stimme, damit sie es unter die Top Ten schaffen!
Hier können Sie direkt abstimmen: bit.ly/vorschlag-geburt
www.facebook.com/HebammenfuerDeutschland
Mehr Hintergrundinfo unter:
www.hebammenfuerdeutschland.de
Bereits am 8. Februar 2012 wandte sich der Deutsche Hebammenverband e.V. und seine Präsidentin Martina Klenk mit folgendem Aufruf an die Tagespresse:
Verhandlungen um Finanzierung gescheitert – Hebammenverbände rufen Schiedsstelle an
Die Hebammenverbände haben Anfang Februar 2012 die Verhandlungen um die Betriebskosten für eine Geburt im Geburtshaus oder einer anderen von Hebammen geleiteten Einrichtung (HgE) für gescheitert erklärt. In einem nächsten Schritt werden die Verbände die vom Gesetzgeber vorgeschriebene Schiedsstelle anrufen. Die Vertreter der Krankenkassen waren nicht bereit den Hebammen ein akzeptables Angebot vorzulegen. Die Kassenvertreter blieben bei 550 Euro plus 1.98 %, was einem Gesamtergebnis von 560,89 Euro entspricht. "Mit 560 Euro kann kein Geburtshaus wirtschaftlich arbeiten, geschweige denn die hohen Qualitätsstandards auf Dauer halten", so Katharina Jeschke, die Verhandlungsführerin des Deutschen Hebammenverbandes.
Eine gemeinsame, vergleichende Studie der Spitzenverbände der Krankenkassen und der Hebammenverbände hatte Ende letzten Jahres gezeigt, dass Geburten in einem Geburtshaus in einigen Bereichen überzeugend besser sind als Geburten im Krankenhaus. Erfolgsentscheidend für die außerklinische Geburtshilfe in Hebammen geleiteten Einrichtungen ist offensichtlich der Einsatz qualifizierter Hebammen. Nach Ansicht der Hebammenverbände unterstreicht das gute Ergebnis, die qualitativ hochwertige Arbeit der Hebammen. Seit Jahren arbeiten die 161 Geburtshäuser in Deutschland an der Optimierung ihrer Betreuungsqualität, auch schon vor Einführung der von den Krankenkassen geforderten Qualitätsmanagementkriterien, die nach den Richtlinien des DIN EN ISO 9001 zu erbringen sind. Nicht nur die Einführung dieser Qualitätskriterien in den Geburtshäusern, sondern auch deren Erhalt und Optimierung sind mit großem personellem und bürokratischem Aufwand und dadurch mit hohen Kosten verbunden. "Bei den QM-Forderungen der Krankenkassen geht es hauptsächlich darum hohe bürokratische Forderungen zu erfüllen, die ein immenses Zeitbudget verschlingen", so Katharina Jeschke. Zu Recht argumentieren die Hebammen, dass damit einem kleinen Geburtshaus ähnliche Kosten zugemutet werden wie einem Großbetrieb – ohne eine Gegenfinanzierung durch den Auftraggeber, sprich den Krankenkassen zu bekommen. "Wir sind der Meinung: wer diese zusätzliche Leistung fordert soll auch dafür zahlen. Dafür werden wir streiten", so die Vertreterin des Deutschen Hebammenverbandes.
Der Deutsche Hebammenverband vertritt die Interessen von ca. 17. 540 Mitgliedern, inklusive 560 Schülerinnen und 117 von Hebammen geleitete Einrichtungen (HgE wie z.B. Geburtshäuser).
Ungefähr 60% der Hebammen sind freiberuflich tätig. Ca. 30% arbeiten sowohl angestellt als auch freiberuflich und nur noch knapp 500 Hebammen sind ausschließlich im Angestelltenverhältnis tätig.
Ãœber die berufliche Interessenvertretung hinaus ist eine gute medizinische und soziale Betreuung der Frauen und ihrer Kinder vom Beginn der Schwangerschaft bis zum Ende der Stillzeit das zentrale Anliegen des Deutschen Hebammenverbandes.
Kontakt:
Dr. Edith Wolber, Pressesprecherin des Deutschen Hebammenverbandes
Telefon: 06226 – 429400, eMail: wolber@hebammenverband.de
(Quellen: Deutscher Hebammenverband e.V., Hebammen für Deutschland e.V.- Eine Initiative zum Erhalt des Berufsstandes, Deutscher Frauenrat e.V.)